Innenstadt in Oberammergau
Der Ortskern von Oberammergau ist klein, aber fein. Entlang der Dorfstraße und am Sternplatz machen kleine Geschäfte, Gastsätten und Cafés den Aufenthalt zu einem Erlebnis. Viele Häuser sind mit der traditionellen Lüftlmalerei verziert, dazwischen finden sich die Werkstätten der traditionellen Holzschnitzer. Und das Passionstheater lockt auch in der Zeit ohne Aufführungen viele Besucher aus der ganzen Welt an.
Das Symbol, das für Oberammergau steht, stellt den markanten Gipfel des Kofel dar, der gleichsam über dem Ort thront.
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Oberammergau
Am Freitag,
2. Mai 2025
Für alle
Altersgruppen
Innenstadt Freitag – Offen für die Welt
Das Oberland blüht auf -
und Oberammergau macht mit
am Freitag, 2. Mai 2025
Ganz im Zeichen des Frühlings steht auch in diesem Jahr die erste Veranstaltung beim Innenstadt Freitag. Blumen und Blüten dominieren das Angebot in den 10 teilnehmenden Orten. Im Augenblick sind alle Akteure bereits voller Elan mitten im Brainstorming, damit den Besuchern der Innenstädte wieder ein attraktives Programm geboten wird
Oberammergau
oberbayerische Vielfalt erleben
Die Frühgeschichte des Ammergaus ist weitgehend unbekannt. Für eine zeitweise Anwesenheit der Kelten spricht der Flussname Ammer, was Wasser bedeutet. Die Grabungen, die vor Jahren auf dem südlich gelegenen Döttenbichl durchgeführt wurden, förderten sensationelle Funde zutage: Dort lieferten sich 15 v. Chr. römische Soldaten mit der einheimischen Bevölkerung einen heftigen Kampf. Demnach war das Ammertal nicht unbesiedelt wie angenommen, sondern vom alpinen Stamm der Räter bewohnt.
Gegen Ende des 9. Jahrhunderts tauchte der Name Ammergau erstmals als Bezeichnung für einen Landstrich unter der Herrschaft der Welfen auf. Der Ortsname „Ambergove“ lässt sich zuerst etwa 1150 nachweisen. Der Ammergau tritt schließlich deutlich hervor, als Kaiser Ludwig der Bayer im Jahr 1330 das Kloster Ettal gründete und mit all seinen Gütern aus dem Konradinischen Erbe ausstattet. Den Oberammergauern verleiht er besondere Privilegien mit dem Erb- und Baurecht auf ihren Landgütern.
Weltberühmt ist Oberammergau, das vom markanten Gipfel des Kofel überragt wird, für seine Passionsspiele. Deren Geschichte ist unmittelbar mit der Pest und der Zeit des Dreißigjährigen Krieges verbunden. Als die Pest zahlreichen Einwohnern von Oberammergau das Leben kostete, gelobten einige Bürger im Jahre 1633, alle zehn Jahre die Passionsspiele aufzuführen, so sollte das Leiden und somit die Pest den Ort schnell verlassen. Der Überlieferung nach forderte die Pest in Oberammergau nach dem Gelöbnis keine neuen Opfer mehr. Im Jahr 1634 begannen die Oberammergauer dann, ihr Gelöbnis einzulösen – seitdem führen sie alle zehn Jahre die Passionsspiele auf.
Bis weit ins 19. Jahrhundert fanden die Aufführungen auf dem Friedhof neben der Kirche statt, erst 1830 wurde die Bühne an den Nordrand des Dorfes verlegt. Der damalige Grundriss, welcher 5000 Zuschauern im Theater Platz bot, bestimmt heute noch die Struktur des Passionstheaters. Im Jahr 1890 wurde die Bühne erneuert und ein Teil der Sitzplätze überdacht. Weitere zehn Jahre später wurde eine nach vorne zur Freilichtbühne hin geöffnete Eisenkonstruktion errichtet, welche 1930 erweitert wurde und die Basis bildet für die heutige Zuschauerhalle. Auch die Bühne wurde in einer klaren monumentalen Form umgebaut, welche sich bis heute kaum verändert hat. Im Jahr 2000 erhielt der Zuschauerraum des Passionstheaters eine neue Fassade und wurde saniert. Seit Oktober 2020 steht das Passionstheater, dessen Bühne inzwischen auch ein mobiles Dach erhalten hat, unter Denkmalschutz.
Neben der Passion ist Oberammergau auch als das „Holzschnitzerdorf“ bekannt. Um das Jahr 1520 wird von einem Chronist im nahen Kloster Ettal ein herausragender Herrgottsschnitzer in Oberammergau erstmals erwähnt, 1563 erhielten die Oberammergauer Schnitzer durch den Abt des Klosters eine eigene Handwerksordnung. Aus dem Nebengewerbe entwickelte sich im 16. Jahrhundert ein Hauptgewerbe für ganze Holzschnitzerfamilien. Neben biblischen und christlichen Themen ist das Hauptmotiv für die Schnitzer noch heute der leidende Christus am Kreuz. Der Vertrieb der Schnitzwaren erfolgte damals über die sogenannten Verleger, welche die Schnitzarbeiten zu Fuß in Kraxen und von festen Niederlassungen in ganz Europa selbst bis nach St. Petersburg lieferten und verkauften. Belege hierfür sind im Ort heute noch sichtbar: So gibt es in Oberammergau etwa die Verlegergasse, zudem sind in einigen Geschäften noch Nachbildungen der sogenannten Kraxenträger zu finden.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts verdiente ein Großteil der Einheimischen mit diesem Kunsthandwerk ihr Einkommen. Dies hat sich jedoch besonders in den letzten 50 Jahren stark geändert und so beherrschen momentan noch rund 60 aktive Holzbildhauer das traditionelle Handwerk, deren Werkstätten und Läden über den ganzen Ort verteilt sind.
Die Nähe zu Kloster Ettal und Schloss Linderhof (das einzige Schloss, das der Märchenkönig Ludwig II. auch selbst bewohnt hat) sowie die traumhafte Natur der Ammergauer Alpen machen Oberammergau zu einem klassischen Urlaubs- und Ausflugsziel. Neben den klassischen Souvenierläden gibt es im Ortskern, der sich entlang der Dorfstraße bis zum Sternplatz erstreckt, viele kleine Geschäfte mit einem umfangreichen Sortiment. Da sind Läden für Mode und Schuhe ebenso zu finden wie Geschäfte für Haushaltswaren, Sportartikel, Schmuck und Kunsthandwerk. Nicht zu vergessen die abwechslungsreiche Gastronomie, die mit typisch bayerischen Gerichten ebenso aufwartet wie mit internationalen Spezialitäten. Kleine Cafés und Eisdielen runden das vielfältige Angebot ab, so dass Oberammergau auch außerhalb der Passionsspielzeit immer einen Besuch wert ist.
© Stephan de Paly

© Stephan de Paly

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Oberammergau
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